Bad Schmiedeberger Reha-Kompetenz für Vietnam

Ausbildung im Eisenmoorbad: Investition in die Zukunft

Als Ausbildungsbetrieb investiert das Eisenmoorbad in die Zukunft – in die eigene, aber auch in die junger Menschen. Dass sich das lohnt, zeigen die Geschichten von Maria Dorn, Fatime Murati und Lilly Grabe.

Ein Jahr musste Fatime Murati warten, dann klappte es endlich: Seit dem Frühjahr arbeitet sie im Eisenmoorbad, derzeit als Pflegerin in der Rehaklinik 1. Ihre Ausbildung hat sie in Nordmazedonien absolviert, aber in Deutschland sieht sie für sich bessere Perspektiven: «In meinem Heimatland waren die Arbeits- und Lohnbedingungen viel schlechter. Die professionellen Standards sind hier höher, ich kann mehr lernen und mein Deutsch verbessern.»

Sie ist dankbar dafür, dass das Eisenmoorbad die Kosten für die Vorbereitungskurse für ihre fachliche Anerkennung übernimmt. Nach erfolgreich abgeschlossener mündlicher und praktischer Prüfung sowie einem Deutschzertifikat auf Level B2 ist sie anerkannte Pflegefachfrau. Und ihre Pläne reichen noch weiter: «Ich möchte gerne an die Universität gehen und Medizin, Kardiologie oder Chirurgie studieren.»

Unabdingbare Fachkräfte aus dem Ausland

Der bürokratische Prozess, um ausländische Fachkräfte in den Betrieb zu holen und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren, ist aufwändig. Dafür hat Marcus Lauchstaedt, Personalleiter im Eisenmoorbad, wenig Verständnis: «Was den Leuten zugemutet wird, ist wirklich verrückt.» Dabei ist das Eisenmoorbad wie andere Betriebe auch auf Fachpersonal aus anderen Ländern angewiesen. «Gerade in unserem Reha-, Pflege- und Kurbetrieb ist es nicht einfach, Auszubildende zu finden», sagt Lauchstaedt. «Abend- und Wochenenddienste sind nicht so attraktiv.»

Junge Menschen über die Ausbildung hinaus im Betrieb zu halten, ist darum ein wichtiges Anliegen des Eisenmoorbades. In vielen Fällen ist das in den letzten Jahren gelungen. So auch bei Maria Dorn, die sich nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen kontinuierlich intern weiterentwickelte und heute das Qualitätsmanagement leitet. «Das kollegiale Miteinander hat mich zum Bleiben bewogen», sagt die 23-Jährige. «Schon während der Ausbildung habe ich sämtliche Abteilungen kennengelernt und konnte so ein gutes persönliches Netzwerk aufbauen. Außerdem bekam ich eine gute Perspektive angeboten, meine Interessen wurden berücksichtigt.»

Verbundenheit mit der Region

An ihrer jetzigen Position schätzt sie die Eigenverantwortung, die Flexibilität und die Abwechslung: «Kein Tag ist wie der andere und es wird nie langweilig. Ich kann mir meine Aufgaben einteilen, habe Spaß an der Arbeit und weiß, dass ich mich auch weiterbilden kann.» Eine solche Weiterbildung hat sie mit einem Fernstudium im Management von Gesundheitseinrichtungen bereits in Angriff genommen.

Auch Lilly Grabe kann sich eine weitere berufliche Karriere im Eisenmoorbad nach ihrer kaufmännischen Ausbildung gut vorstellen: «Ich möchte gerne bleiben, vielleicht im Gästeservice oder in der Personalabteilung. Ich mag es, mit Menschen zu arbeiten, aber auch mit Zahlen.» Sie lebt seit zwölf Jahren in der Region und fühlt sich mit ihr verbunden.

Genau das wünscht sich auch Fatime Murati: «Beruflich bin ich gut angekommen und werde von allen so toll unterstützt. Aber ich bin die einzige Albanerin hier und wünsche mir, dass ich auch privat Freunde finde und ein soziales Umfeld aufbauen kann.»

«Für jedes Problem suchen wir eine Lösung.»

Insgesamt beschäftigt das Eisenmoorbad über 400 Arbeitnehmende und jedes Jahr etwas mehr als ein Dutzend Auszubildende. Medial wird immer wieder dargestellt, dass die junge Generation aufgrund steigender Ansprüche aus Arbeitgebersicht herausfordernd ist. Diese Ansicht teilt Marcus Lauchstaedt nur bedingt: «Es mag ein verändertes Anspruchsdenken geben, aber wenn wir dem so nachkämen würden, wie das oft als notwendig dargestellt wird, wäre unser Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Wir müssen uns 365 Tage im Jahr um pflegebedürftige und betagte Menschen kümmern.» Außerdem mache es keinen Unterschied, ob jemand der Generation Z angehöre oder schon 40 Jahre im Unternehmen sei: «Wir stellen die gleichen Anforderungen an alle Mitarbeiter und räumen allen dieselben Möglichkeiten ein. Und für jedes Problem oder jede Frage suchen wir gemeinsam eine Lösung.»

***

Autorin: Bettina Bichsel bloggt für das Eisenmoorbad rund um Lesenswürdiges, Medizinisches, Gesundes und Kneipp-Spezifisches. 

Tags :