Nie soll es aufhören, rote Rosen zu regnen

Seit jeher ist sie die unangefochtene Königin, Botin für die Liebe und Bildnis der Schönheit. Auch das Eisenmoorbad huldigt der Rose am traditionellen Abend im Juni.

Was macht sie aus, die Faszination, die wir seit Menschengedenken für die Rose verspüren? Ist es ihr Duft? Die facettenreiche Farbenpracht? Vielleicht ist es die Kombination aus feingliedriger Aufrichtigkeit und unerbittlicher Dornigkeit. Oder es sind die zarten Blätter, die sich aus der Knospe entfalten, zu ihrer unverkennbar anmutigen Blüte erwachsen – und uns dann, sachte auf den Boden schwebend, an unsere eigene Sterblichkeit erinnern.

China als Vorreiter für die Rosenzucht

Bis zu 30.000 verschiedene Rosensorten werden heute gezählt. Allein das beweist: Der Mensch ist der Rose verfallen. Ursprünglich wild über die nördliche Erdhalbkugel verstreut, haben unsere Urahnen früh begonnen, das Gewächs zu kultivieren. In China, dem Reich der Mitte, wurden Rosen schon rund 2.700 Jahre vor unserer Zeitrechnung als Zierpflanzen für Gartenanlagen gezüchtet.

Aber auch im antiken Griechenland wusste man um ihre besondere Macht: Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und Schönheit, wurde mit einer Rose ausgestattet. Und die griechische Dichterin Sappho erkor sie bereits 600 Jahre vor Christus zur „Königin der Blumen“. Kein Wunder, wollte man ihren betörenden Duft einfangen und sich selbst damit schmücken: Rosenöl war im alten Rom ein begehrtes Luxusgut. Auf die Spitze soll es Nero getrieben haben, mit einem kaiserlichen Fest, bei dem Rosenblätter von der Decke regneten, der Wein nach Rosen schmeckte und in Rosenwasser gebadet wurde.

Kriegszeichen und Geheimnishüterin

Im mittelalterlichen England wurden unter dem Zeichen der Rose Adelskriege geführt. Und in der christlichen Symbolik stand die Blume nicht nur für die Reinheit Mutter Gottes, sondern auch für Verschwiegenheit. Ob bei Beichtstühlen, in Klöstern oder anderen Räumlichkeiten – wo die Rose auftauchte, sollten Geheimnisse bewahrt werden.

Und dann kam die Renaissance: Hier sollte der Siegeszug der Rose endgültig beginnen. Aus dem fernen Osten schaffte man Zierrosen heran, um sie in den königlichen Hofgärtnereien zu hegen und zu pflegen, aber auch weiterzuzüchten. Bekannt waren insbesondere die Gärten von Malmaison, anberaumt von Kaiserin Josephine, der Frau von Napoleon I. Als sie starb, hatten es ihre Angestellten bereits auf rund 250 verschiedene Sorten geschafft.

Nie endende Quelle der Inspiration

Ob weiß, gelb, rosa oder rot – die Rose wurde und wird besungen, auf Leinwände gemalt, in Märchen und Büchern beschrieben, in Gedichten umgarnt. Johann Wolfgang von Goethe etwa schrieb:

Rosen, ihr blendenden,
Balsam versendenden!
Flatternde, schwebende,
Heimlich belebende,
Zweiglein beflügelte,
Knospen entsiegelte,
Eilet zu blühn.

Die Rose hat nie aufgehört, Menschen zu inspirieren und uns Freude zu schenken. Es gibt kaum einen Anlass, zu dem wir Rosen nicht gern entgegennehmen. Und bis heute ist die Rosenessenz einer der meistverwendeten Düfte in der Parfümerie. Rosen verschönern unser Zuhause, schmücken unser Haar, veredeln unsere Speisen, beleben die Sinnlichkeit.

Lassen auch Sie sich verzaubern

Immer im Sommer widmet das Eisenmoorbad darum der Rose einen ganzen Abend – dieses Jahr am 23. Juni. Es wird ein Abend voller Genuss und voller Erlebnisse, die alle eines gemein haben: Sie huldigen der Rose, der Königin der Blumen. Und der Faszination, die uns seit Tausenden von Jahren nicht loslässt.

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Rosenabend beim Rosengarten, mit Live-Musik, Artistik, kulinarischen Genüssen, Kunsthandwerk und Rosenverkauf.
Einlass: 17:00 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr.

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Autorin: Bettina Bichsel bloggt für das Eisenmoorbad rund um Lesenswürdiges, Medizinisches, Gesundes und Kneipp-Spezifisches. 

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