Weihnachtszeit

Dinkelvollkornmehl und Süßstoffe bleiben im Schrank

Plätzchen von Oma, Glühwein am Weihnachtsmarkt, Abendessen mit dem Team und natürlich das Festtagsmenu mit allem Drum und Dran – Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit. Also nicht gerade das, was der schlanken Linie schmeichelt. Aber deswegen ein schlechtes Gewissen haben und sich damit noch die Feiertagslaune verderben?

Der falsche Weg, findet auch die Bad Schmiedeberger Ernährungsberaterin Sandra Schneider. Überhaupt gehört der Mahnfinger nicht zu ihrem Repertoire, wenn es um gesundes Essen geht. Vielmehr zählt sie auf Realitätssinn, Aufklärung und echte (sprich einfache und leckere) Alternativen. Dass Ernährungsberatung entsprechend nicht bedeutet, auf alles verzichten zu müssen, was man liebt – darüber haben wir schon berichtet (> Link).

Und dieses Credo gilt erst recht für Weihnachten. Nicht nur, weil „die meisten Leute ohnehin nur ein müdes Lächeln dafür übrig haben, wenn ‚gesunde‘ Feiertage propagiert werden“, so Sandra Schneider. Sondern vor allem auch, weil Weihnachten eben Weihnachten ist: „Da werden ja auch immer Erinnerungen geweckt; mit all den Düften, die man aus Kindertagen kennt.“

In den Backkursen zur Vorweihnachtszeit, die Sandra Schneider im Eisenmoorbad anbietet, geht es denn auch traditionell zu und her. Diätische Rezepte braucht niemand zu befürchten. Zucker wird nicht durch Süßstoffe ersetzt, Weizen- nicht durch Dinkelvollkornmehl, und Butter darf ebenfalls sein. „Plätzchen, Stollen – das alles gibt’s ja meist nur zu Weihnachten“, sagt die Ernährungsberaterin. „Das ist völlig in Ordnung.“

Ein paar Tipps hat sie dennoch, damit man all die Leckereien genießen kann, ohne dass die Waage in schwindelerregende Höhen ausschlägt. Wer die Speisen selbst zubereitet, kann auf die Menge achten. Natürlich möchte man nicht, dass jemand hungrig die Festtafel verlässt. Aber Hand aufs Herz: Das wird auch nicht geschehen, wenn man etwas weniger zubereitet. Dasselbe gilt für die Portionen, die auf die Teller geschöpft werden: Die dürfen durchaus etwas kleiner ausfallen. Wer mehr möchte, kann sich ja ein zweites Mal bedienen.

Zudem gibt es einen Unterschied zwischen Sättigungs- und Völlegefühl. Um die entsprechenden Signale wahrzunehmen, ist es vor allem wichtig, langsam und bewusst zu essen. Denn bis Körper und Gehirn melden, dass man eigentlich satt ist, vergehen rund 15 bis 20 Minuten. Der Magen fühlt sich wohlig und gefüllt (aber eben nicht überfüllt) an, vielleicht wird man etwas müde und träge, Appetit und Geschmacksempfindung werden weniger. Wer jetzt weiterisst, mutet dem Magen zu viel zu, was sich durch ein unangenehmes Völlegefühl bemerkbar macht. Dagegen hilft, sich wenigstens nach dem Essen zu bewegen. Überhaupt empfiehlt es sich, den kulinarischen Marathon mit Pausen und Spaziergängen zu unterbrechen. 

Und nicht zuletzt sollten Weihnachtstraditionen genau das bleiben: Traditionen zu Weihnachten. Schließlich tragen sie mit zum Zauber dieser Zeit bei. Die Vor-(Freude) wäre längst nicht so groß, wenn Weihnachtsgebäck und Weihnachtsgans Einzug in den Alltag halten würden. Nach den Feiertagen sollte man darum auf Naschereien zwischendurch verzichten und einfach wieder drei Mahlzeiten zu sich nehmen. Statt Glühwein, heißer Schokolade und Limonade empfehlen sich zuckerfreie Getränke wie ungesüßter Tee oder Wasser.

Wer doch ein paar Kilos mehr zugenommen hat als gewollt, verzichtet zudem beim Abendessen auf Kohlenhydrate. Gemüse oder Salat mit Fisch oder fettarmem Fleisch wie Putenbrust oder Hühnchen sättigen und verhindern, dass der Blutzucker und damit das Insulin in die Höhe schnellen. So wird die Fettspeicherung nicht aktiviert. Von radikalen Diäten rät Sandra Schneider hingegen ab: „Die Umstellung vom Schlemmen zum Nicht-Essen ist für den Körper ziemlich extrem.“ Mit den genannten Tipps könne sich der Körper sanft an ein gesünderes Essverhalten gewöhnen: „So pendelt sich normalerweise alles relativ rasch wieder ein.“

Sandra Schneider verrät uns zudem drei ihrer Lieblingsrezepte aus der Weihnachtsbackstube zur Weihnachtszeit:

Birnen-Lebkuchen-Marmelade

Zutaten

1 kg Birnen
½ Zitrone
etwas Apfelsaft
½ TL Lebkuchengewürz
500 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung

Die Birnen waschen, schälen, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Würfel schneiden.
In einen Topf geben und mit dem Apfel- und Zitronensaft sowie dem Lebkuchengewürz verrühren.
Alles zum Kochen bringen, ca. 5 min. köcheln lassen und dabei umrühren.
Nun den Topf von der Herdplatte nehmen und alles mit einem Pürierstab pürieren.
Den Gelierzucker dazugeben und nach Anleitung die Marmelade fertig kochen.
Anschließend die Marmelade in Gläser abfüllen und für eine Stunde auf den Kopf stellen.

Schneeflöckchen

Zutaten (für ca. 50 Stück)

125 g kalte Butter
50 g Puderzucker
1 TL Ingwer, gemahlen
25 g Speisestärke
50 g Mehl (405)

Zubereitung

Alle Zutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten.
Für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
Ofen auf 150 Grad vorheizen.
Kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
Im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad ca. 20 min. backen.

Mandel-Hafer-Crossies

Zutaten (für ca. 20 Stück)

200 g Vollmilchkuvertüre
  10 g Butter
  60 g gehackte Mandeln
  10 g Haferflocken
  10 g Vanillezucker
  40 g Cornflakes
  Zum Dekorieren etwas weiße Kuvertüre

Zubereitung

Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.
Butter, Mandeln, Haferflocken und Vanillezucker in einer Pfanne goldbraun rösten und etwas abkühlen lassen. Cornflakes etwas zerkleinern.
Alle Zutaten in die flüssige Schokolade einrühren.
Mit 2 TL kleine Häufchen auf ein Backpapier setzen und auskühlen lassen.
Mit weißer Kuvertüre verzieren.

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