Das Thermometer klettert auch dieses Jahr wieder in rekordverdächtige Höhen.
So schön die Sommertage mit strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel sind – nicht alle vertragen die große Hitze gleich gut. Wie also Abhilfe schaffen? Ein paar einfache Kneipp-Anwendungsklassiker sorgen nicht nur für einen Erfrischungskick zwischendurch, sondern fördern gleichzeitig die Gesundheit.
„Lernt das Wasser richtig kennen, und es wird euch stets ein verlässlicher Freund sein“, was Sebastian Kneipp als allgemeinen Grundsatz formulierte, gilt gerade jetzt in diesen schweißtreibenden Tagen. Besonders erfrischend wirken kalte Gesichtsgüsse und Armbäder, die überdies leicht im Alltag umzusetzen sind.
Für den Gesichtsguss reduzieren Sie den Wasserstrahl in der Dusche oder entfernen die Brause ganz. Dann setzen Sie an der rechten Schläfe an, führen den kühlen Wasserstrahl über die Stirn nach links und wieder zurück. Auf beiden Seiten lassen Sie das Wasser anschließend jeweils dreimal von oben nach unten über das Gesicht fließen. Zuletzt geht es dreimal in kreisförmigen Bewegungen um das ganze Gesicht. Nach dem Guss streifen Sie das Wasser entweder nur ab oder tupfen Ihr Gesicht mit einem Handtuch leicht ab. Der Gesichtsguss wird auch als Schönheitsguss bezeichnet: Er wirkt gegen Fältchen und unreine Haut, belebt und hilft bei Kopfschmerzen, Müdigkeit oder nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Ein kaltes Armbad können Sie sich im Grunde überall gönnen, wo Ihnen ein Waschbecken zur Verfügung steht. Lassen Sie dafür so kaltes Wasser wie möglich einlaufen und tauchen Sie dann ihre Arme (bis zur Mitte der Oberarme) ein. Nach ca. 30 Sekunden bzw. wenn Sie ein Kältegefühl oder einen Kälteschmerz empfinden, ziehen Sie die Arme wieder raus. Trocknen Sie die Arme nach dem Bad nicht ab, sondern bewegen Sie sie, bis sie sich wieder aufwärmen. Das Bad ist nicht nur wohltuend bei Hitze, sondern sorgt auch für einen gesunden Blutdruck und hilft gegen Nervosität und Stress.
Was für Arme und Gesicht gilt, lässt sich allerdings nicht auf den ganzen Körper übertragen: Eiskalte Duschen empfehlen sich auch an den heißesten Tagen nicht. Sie belasten den Körper mehr, als dass sie im gut tun und bringen das Temperatur-Gleichgewicht so aus dem Ruder, dass man eher noch stärker schwitzt. Besser sind lauwarme Duschen. Ähnlich ist es bei Getränken: Auch hier ist leicht temperiert die ratsamere Wahl als eisgekühlt. Salbeitee eignet sich zudem für Menschen, die unter starkem Schwitzen leiden.
Zwar nicht für alle im Alltag umsetzbar, aber ebenso wohltuend und wirksam sind das Tau- und Wassertreten. Um den Morgentau unter den nackten Füßen zu spüren, muss man allerdings früh aufstehen. Dafür winkt auch eine Belohnung, bezeichnete Kneipp das Barfußgehen doch als das „natürlichste und einfachste Abhärtungsmittel“.
Und Wassertreten lässt sich wunderbar am Wochenende mit einem Ausflug in einen Kneipp-Kurort wie Bad Schmiedeberg verbinden. Im Kurpark und im Kneipp-Therapiezentrum des Eisenmoorbades gibt es Anlagen, um knietief durch das kühle Nass zu waten. Danach können Sie wunderbar an einem schattigen Plätzchen entspannen. Denn auch das wusste bereits Kneipp: Der beste Gesundheitstipp nützt nichts, wenn wir gestresst und aus dem inneren Gleichgewicht geraten sind.