Wussten Sie schon? Heilkraft aus der Erde – seit der Antike bekannt

Laura-Maria Kastello

Laura-Maria Kastello

Redakteurin

Schon im alten Rom und im alten Griechenland wurden Schlammbäder wegen ihrer heilenden Wirkung geschätzt. So schrieb etwa der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) in seiner Enzyklopädie „Naturalis historia“ über die Anwendungen.

Und auch in den Aufzeichnungen des griechischen Arztes Pedanios Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) finden sich Ausführungen dazu. Im 16. Jahrhundert war es der schweizerisch-österreichische Arzt Paracelsus, der Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Leiden riet, ein Moorbad zu nehmen. Und Napoleons Soldaten kamen während des Ägyptenfeldzuges mit Mooranwendungen in Berührung, was dann auch zur Gründung hiesiger Einrichtungen führte. Doch Moor ist nicht gleich Moor. Je nach Gebiet sind unterschiedliche Wirk- und Nährstoffe darin enthalten. Dem Schmiedeberger Moor bescheinigten bereits die ersten medizinischen Gutachten im späten 19. Jahrhundert einen besonders hohen Gehalt an mineralische Wirkstoffen. Kein Wunder, dass das „schwarze Gold“, wie es manchmal genannt wird, auch außerhalb von Bad Schmiedeberg gesucht war. Eine Zeit lang war der Moorversand eine zusätzliche Einnahmequelle für das Heilbad. Kunden waren andere Bade- und Heilanstalten, Händler, aber auch Privatpersonen, die zu Hause (weiter-)kuren wollten. Doch seine volle Wirkung entfaltet Moor erst mit der richtigen Aufbereitung. In der Bad Schmiedeberger Moorküche wird das Moor mit Heilwasser aus dem Margarethenbrunnen angereichert. Und erst wenn es die richtige Konsistenz erreicht, ist es bereit für das Bad oder die Packung. Denn das Moor muss optimal auf der Haut haften, damit die Wirkstoffe vom Körper aufgenommen werden können und sie ihre heilenden Eigenschaften entfalten.

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