Der Sommer zeigt sich dieses Jahr bisher durchzogen. Aber vielleicht kommt sie auch bei uns noch, die Hitzewelle. Damit Sie gut vobereitet sind, haben wir ein paar Tipps.
Unser Körper verfügt zwar über einige Mechanismen, um mit hohen Temperaturen zurechtzukommen. Schwitzen ist dabei das wichtigste Mittel, denn der Schweiß verdunstet nicht einfach nur, sondern kühlt auch. Hinzu kommt bei warmen Temperaturen eine verstärkte Durchblutung mit erweiterten Blutgefäßen, wodurch wir über den Körper mehr Wärme abgeben.
Trotzdem: Häufen sich die Hitzetage, wird es für unseren Organismus zunehmend schwierig. Besonders für ältere und pflegebedürftige Menschen, aber auch für Kleinkinder, für Menschen mit chronischen Erkrankungen und für Arbeitnehmende, die draußen tätig sind, kann Hitze zur Belastung werden. Das gilt nicht zuletzt dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und der Wind ausbleibt. Dann fühlen sich die Temperaturen noch höher an als sie eigentlich sind – ein Phänomen, das laut dem Bundesministerium für Gesundheit zu einer gefühlten Abweichung von bis zu 15 Grad führen kann. Weil außerdem die Ozonbelastung steigt, klagen vermehrt Menschen über Kopfschmerzen, gereizte Augen und Schleimhäute sowie Atembeschwerden.
Was hilft, um hitzebedingte Erkrankungen wie Sonnenstich, Kollaps oder Hitzschlag zu vermeiden? Wir haben für Sie ein paar Tipps und Tricks zusammengetragen:
1. Trinken, klar. Aber das Richtige!
Eben weil wir im Sommer viel schwitzen, müssen wir für Flüssigkeitsnachschub sorgen. Eisgekühltes Bier, Limonaden oder süße Eistees mögen zwar verlockend sein (und zwischendurch ist dagegen auch nichts einzuwenden), sollten aber nicht die Regel sein. Besser sind Mineralwasser oder ungesüßte Tees. Am besten nicht eiskalt, denn kalte Getränke sorgen nur für kurze Abkühlung, bevor wir umso mehr schwitzen.
2. Nachts und am frühen Morgen lüften
Damit es drinnen möglichst kühl bleibt, empfiehlt es sich, frische Luft nur reinzulassen, wenn es draußen noch nicht zu warm ist, und danach die Fenster zu schließen. Scheint die Sonne rein, können Jalousien oder Fensterläden Abhilfe schaffen. Ventilatoren senken zwar die Temperaturen nicht, sorgen aber durch ihre Luftströme dafür, dass der Schweiß auf der Haut schneller verdunstet, was den kühlenden Effekt bewirkt. Direkt auf Kopf und Nacken gerichtet, drohen allerdings Verspannungen oder gar Erkältungen. Auch ein im Raum aufgehängtes nasses Tuch kann leicht kühlen. Es sollte aber nicht zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen.
3. Raus nur mit Sonnenschutz
Bei starker Hitze halten wir uns am besten drinnen auf. Wer raus muss, sollte auf die üblichen Methoden achten, um sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen: Neben einer Kopfbedeckung und Sonnencreme ist dies weite, luftige und helle Kleidung, am besten aus Naturstoffen wie Baumwolle, Leinen oder Seide. Unbedeckte Haut ist nicht nur der Sonne stärker ausgesetzt, sondern heizt auch ordentlich auf, so dass wir mehr schwitzen. Sportliche Aktivitäten sollten wir zudem auf den Morgen oder Abend legen.
4. Duschen: lauwarm oder nach Kneipp
Unter der Dusche gilt dasselbe Prinzip wie beim Trinken: kaltes Wasser bringt zwar einen Frischekick, aber der ist rasch vorbei. Für das körpereigene Regulierungssystem ist lauwarmes Duschen darum besser. Oder Sie halten sich einfach an Sebastian Kneipp und entscheiden sich für eine Wechseldusche: zuerst warm, dann kalt und evtl. ein zweites Mal wiederholen. Das wirkt sich positiv auf Kreislauf, Stoffwechsel und Immunsystem aus.
5. Möglichst leicht essen
Salate, Gemüse, Obst – Mahlzeiten an Hitzetagen sollten nicht zu üppig ausfallen. Alles, was viel Wasser enthält (wie Gurken, Tomaten, Melone) hilft außerdem, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Gemäß TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) gehören auch Karotten, Sellerie, Spinat, Auberginen, Hühnchen, Beeren, Bananen oder Joghurt zu den Lebensmitteln, die unseren Körper von Innen heraus kühlen. Dasselbe gilt für Gewürze und Kräuter wie Dill, Pfefferminze, Estragon, Salbei, Kresse und Lavendel.
6. Kleine Extra-Tipps
Für Frische zwischendurch kann ein Wasserspray sorgen, mit dem Sie sich Gesicht und Körper besprühen. Alternativ können Sie ein Tuch in kaltes Wasser tauchen, auswringen und auf Arme, Beine, Nacken oder Stirn legen. Das Kneipp’sche kalte Armbad erfrischt und weckt müde Geister. Und: Indem Sie den Schlafanzug in den Kühlschrank legen, sorgen Sie für ein angenehm kühles Gefühl beim Zubettgehen.
Ganz grundsätzlich gilt an heißen Tagen: Viel trinken, sich nicht überanstrengen und möglichst im Schatten bleiben.
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Autorin: Bettina Bichsel bloggt für das Eisenmoorbad rund um Lesenswürdiges, Medizinisches, Gesundes und Kneipp-Spezifisches.
Foto: NickyPe (Pixabay)
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